Biomechanisch korrektes Training
am Boden und im Sattel
"Klassische Dressur" ist in unseren Augen ein sehr vielseitiger Begriff, der sowohl die elegante Dressur als auch eine vielseitige und feinfühlige Reitweise enthält.
Bei uns wird kein Pferd zu Lektionen "gezwungen". Unsere Ausbildung beruht ganz darauf, ein Pferd nicht über seine natürlichen Grenzen hinaus zu überfordern. Jedes Pferd ist individuell und sollte demnach auch ein individuell angepasstes Training erhalten.
Dabei steht grundsätzlich die Gymnastizierung und damit die Gesunderhaltung des Pferdes im Vordergrund!
Aus diesem Grund legen wir uns in unserer Reitweise nicht nur in der Klassischen Dressur fest, sondern passen sie individuell auf das Pferd an um ein möglichst großes Spektrum, auch unterschiedlichster Rassen und Ausbildungsstände abdecken zu können.
Technik statt Kraftreiten
Damit dein Pferd auf lange Sicht ein gesunder und Verlässlicher Freizeitpartner sein kann, ist es wichtig, es nach den Biomechanischen Grundsätzen zu trainieren. Ein korrekter Muskelaufbau ist eine Grundvorraussetzung dafür, dass dein Pferd auf lange Sicht dein gesunder und toller Freizeitpartner sein kann.
Doch wie genau erarbeitet man eigentlich mit einem Pferd gesunde Bewegungen? Wir möchten euch auf dieser Seite mit durch die Trainingssequenzen biomechanisch korrekten Trainings nehmen. Dieses Training findet sowohl am Boden als auch im Sattel statt. Es ist reitweisenunabhängig und kann im Verlauf der Ausbildung an den verschiedensten Hilfsmitteln erarbeitet werden (z.B. Kappzaum, Bosal, Trense, Kandarre).
Wir sind überzeugt, dass jedes Pferd, dass regelmäßig mit uns Menschen zusammenarbeitet und uns auf seinem Rücken tragen soll davon profitiert, eine Grundlagenausbildung in diesem Bereich zu erhalten.
Je nach Talent des Pferdes und Wunsch des Reiters gibt es vielfältige Möglichkeiten der Spezifikation durch Lektionen - hier wird nun die Reitweise bedeutend, denn die Lektionen können sich je nach ihrer Funktion in ihrer Ausführung etwas unterscheiden.
Nichtsdestotrotz bleibt das Grundgerüst immer das Gleiche:
Zunächst sollte es lernen in einem klaren Takt locker und losgelassen in allen drei Grundgangarten zu laufen. Ist dies gegeben, ist das erarbeiten der Anlehnung über die aktive Hinterhand an die Vorhand der nächste Schritt. Hierbei ist unbedingt zu beachten, dass das Pferd von Anfang an lernt, durch die aktive Hinterhand seinen Rücken aufzuwölben und weich an die Hand heran zu treten. Es muss also lernen, sich selbst zu tragen, seine komplette Oberlinie in allen drei GGA zu nutzen (positiver Spannungsbogen). Damit es lernt, diese Anlehnung zu halten und dabei schwungvoll durch den Körper zu laufen, sind verschiedene Tempiwechsel eine tolle Möglichkeit um den Schwung zu erarbeiten.
Auch die Geraderichtung ist nicht außer Acht zu lassen. Seitwärtsgänge wie z.B. Schulterherein und Kruppherein, Reiten in Konterstellung, sowie Reiten auf vielen gebogenen Linien schulen das Pferd in seinem Gleichgewicht, helfen ihm dabei sich gerade zu richten und in der Waage zu laufen (gleichmäßige Belastung auf allen vier Beinen).
Im besten Fall lässt es sich dann auf beiden Händen gleichmäßig stellen und biegen und bleibt dabei in einer korrekten Längsbiegung. Das Pferd stellt und biegt sich in seiner Längsachse ohne auf die jeweils innere Schulter zu fallen oder über die äußere Schulter "wegzulaufen". Es nimmt gleichmäßig die Last auf das jeweils äußere Beinpaar auf und bleibt dabei in seiner Spur.
Läuft das Pferd nun in einem klaren Takt locker und losgelassen in einer guten und gleichmäßigen Anlehnung mit einem lockeren Schwung in Stellung und Biegung in allen drei Grundgangarten, können wir die Versammlung erarbeiten. Durch die ganzen vorherigen Punkte ist unser Pferd nun bestens vorbereitet, seine Hinterhand nun noch mehr zu nutzen, vermehrt unterzufußen um so noch mehr Last aufzunehmen für versammelnde Lektionen. Übungen wie z.B. Seitwärtsgänge im Trab, Tempiwechsel in alle drei Gangarten, halbe Tritte Richtung Piaffe uvm. helfen deinem Pferd dabei sich vermehrt aufzunehmen.